10./11.07.2021
Auch in 2021 sind wir für 2 Wochen in Puimoisson zum Segelfliegen. Nach der kräftezehrenden Anfahrt aus NRW über Grenoble bis auf die Ebene „De Valensole“ mit Anhänger war erst mal Nachtruhe angesagt. Die 14 Stunden Fahrt über 1040 km brachten einen Brummschädel. Am Folgetag wurden die Segelflieger aufgerüstet und gecheckt. Der Startaufbau auf dem CVVP (Centre de Vol a voile de Puimoisson) erfolgt in der Regel auf der Startbahn 25 links in 2 Startreihen. Die knapp 20 Segelflieger wurden mit 2 kräftigen Schleppmaschinen in 2 Stunden in die Luft gebracht. In relativ schwacher und turbulenter Thermik war der Traingseffekt im Hangflug zwar gegeben, aber es schien mir relativ schwierig unter den Bedingungen weiter in die Berge zu fliegen. Also blieb es bei einer „erweiterten Platzrunde“
12./13.07.2021
Die Einschätzungen für den 12.07. sahen kein flieg-bares Wetter voraus. Den Pausentag nutzen wir für Besorgungen in „Manosque“ und für kleine Reparaturen an der Bordelektrik des Segelflugzeugs. Schließlich passierte in der Nacht eine Kaltfront deren Kern über Mittelfrankreich lag unseren Bereich. Sie brachte in Deutschland ergiebige Regenfälle.
Hier in der Provence entwickelte sich der Tag aber trotz der hohen Windgeschwindigkeiten gut und Martin stelle fest: „Heute müssen wir doch fliegen“. Gesagt, gestartet und in der Kaltluft ergab durchweg kräftige Thermik. Der Wind bewirkte die Aufreihung der Kumuluswolken zu Aufwindstraßen unter denen man weite Strecken im Geradeausflug zurücklegen konnte. Der Wetterraum war allerdings relativ klein. Die Wolkenbasis lag am Nachmittag auf maximal 2.400 m Höhe und wurde auch im Gebirge nicht höher. Ergo lagen die Gipfelgrate in den Wolken, was einen Flug ins Hochgebirge unmöglich machte. Am Nachmittag entwickelten sich am „Parcoure“ kräftige Schauer. Der Parcours? Das ist ein lang gezogener Höhenrücken, der vom „Lac de Sperre Poncon“ nach Süden bis fast nach Puimoisson reicht. Er wird am Nachmittag von der Sonne derart erhitzt, dass sich eine gewaltige Aufwindzone ergibt. Hier entlang kann man mit dem Segler im Geradeausflug ohne Höhenverlust mit hohen Geschwindigkeiten ca. 80 km entlang fliegen.
14.07.2021
Bei kräftigem Nordwestwind bildete sich heute nur mäßige, turbulente Thermik aus. Trotzdem gelang es mir über die „Coupe“ im reinen Hangaufwind zum „Cheval Blanc“ zu fliegen. Die West- und Nordflanke trugen ebenfalls, so dass der Weiterflug bis zum „Sommet de Caduc“ etwas unterhalb der „Trois Eveches“ kein Problem darstellte. Die Stelle erlangte 2016 durch den Germanwings Absturz traurige Berühmtheit. Die Erinnerung daran kommt aber unweigerlich wieder, wenn man hier vorbeifliegt. Der Weiterflug bis zur „Sommet de Dormiouse“ erschien mir wegen der Wetteroptik aber auch der Windrichtung nicht sinnvoll, weshalb ich Kehrt machte. Dieser Teil des „Parcoure“ schien parallel angeblasen, was keine guten Steigwerte erwarten lies. In dieser Gegend begegnet man immer wieder großen Gänsegeiern, die von „Rougon“ aus weite Flüge ins Hochgebirge unternehmen.
Gelegentlich zeigen die Geier die bessere Thermik an und man kann mit ihnen zusammen kreisen. In Arte.tv kann man einen interessanten Beitrag über die Wiederansliedlung von Gänsegeiern anschauen. Es gibt hier mehr als 100 Paare die aber zugefüttert werden müssen, da die natürlichen Nahrungsquellen nicht mehr bestehen. Sie kommen am Vormittag gelegentlich zu mehreren mal am Flugplatz vorbei. Einer hat auf der Hochspannungsleitung Pause machen wollen und ist leider dem Stromschlag erlegen.
Auf dem Rückweg bin ich dann in Richtung Nordwest abgebogen und über die „Crete de Liman“ zum „Sommet de Gache“, dem Hausberg des Flugplatz Sisteron. Von hier aus sollte der Einstieg in einen Wellenaufwind möglich sein. Das habe ich ungefähr 45 Minuten versucht, ohne Erfolg und bin dann wieder nach Süden, über die „Hinkelsteine“ bei „Les Mees“ nach Puimoisson zurückgeflogen.
Beim Anflug offenbarte sich ein deutlicher Wellenaufwind über dem Tal der Asse, zu erkennen an einer Quer zum Kurs verlaufenden Lentikulares-Wolke und davor sich bildenden Rotorwolken. Es bedurfte einiger „Bastelei“ um in den turbulenten Rotoraufwinden zu bleiben, aber schließlich gelang mir der Vorflug in das ruhige, laminare Steigen der Welle. Die Steigwerte lagen zwischen 1 und 3 Metern pro Sekunde und die Windgeschwindigkeit in der Höhe war mit 60 km/h angezeigt. Die Welle wechselte offenbar in kurzen Intervallen die Intensität und Richtung. Schließlich brach ich das Steigen in 3.150 m Höhe ab und begann mit gezogenen Klappen den Sinkflug. Vom Flugplatz kam die Empfehlung nicht auf der normalen Bahn in Richtung 25 zu landen, sondern die Querbahn in Richtung 34 gegen den kräftigen Wind zu nehmen, der mit immerhin noch 26 km/h und in Böen blies. Das gelang problemlos und der Flieger war kurz nach der Landung in Parkposition und mit Schonbezügen für die Nacht vorbereitet.
Beim Abendessen im Restaurant erreichte mich ein dringender Anruf meiner Frau, die mit eindringendem Wasser im Keller kämpfte. Zusammen mit unserer Tochter brachte sie eine Pumpe in Gang und konnte hier schnell Abhilfe schaffen. Kurz danach erreichten weitere Anrufe die Kamerad*inne am Tisch mit weiteren Hochwassermeldungen aus Frechen bei Köln. Über die Nachrichten erreichten uns die Katastrophenmeldungen aus NRW und die Stimmung sank auf einen Tiefpunkt. Zum Glück blieben den Anwesenden große Schäden erspart.
15.07.2021 Wandertag
Da die Segelflugwettervorhersage als eher „mau“ zu bezeichnen ist haben wir eine Wanderung im unteren Tal des „Verdon“, unterhalb der Staumauer des „Lac St Croix“ unternommen. Der Weg führte am südlichen Grad der Schlucht entlang und eröffnete immer wieder Ausblicke über die Schlucht. Im Fluss vergnügten sich zahllose Menschen mit Paddelbooten oder mit elektrisch angetriebenen Booten.
Das Wasser, des auch weiter unten noch aufgestauten „Verdon“ reicht direkt an die senkrechten Felswände heran, was hier den besonderen Eindruck macht. Zufällig hatte ich Stativ und Teleobjektiv aufgebaut, als ein Militärhubschrauber tiefer im Tal im Slalomflug der Tallinie folgte. Auf den Bildern konnten wir erkennen, dass es ein deutscher Hubschrauber war, der wohl hier zu Trainingszwecken zusammen mit französischen Maschinen flog.
16.07.2021
Wir entschlossen uns zu einem weiteren Pausentag. Der Wetterbericht gab zwar einigermaßen gute Thermikbedingungen für die direkte Umgebung aus, prophezeite aber recht früh am Nachmittag Ausbreitung und Schauerdneigung. Daher erschien uns ein Start nicht lohnenswert, zumal für den Folgetag und auch die kommende Woche bessere Bedingungen vorhergesagt worden waren. Die Wirklichkeit belehrt einen aber oft eines Besseren.
Die Ausbreitungen waren eher gering und Schauer stellten sich nicht ein. Ein Flug bis zum Mt. Ventoux wäre möglich gewesen. Gegen 16:00 Uhr schlug der Wind um und bließ kräftig mit einer kühlen Brise aus südlichen Richtungen. Das war so nicht vorhergesagt. Was ist also los? Die Hauptwindrichtung bis in große Höhen ist Nordwest und führt Kaltluft mit hoher Geschwindigkeit heran. Im Lee der Alpen ergibt sich bodennah eine Rückströmung die man auf der Windkarte gut erkennen kann.
Der Blick in den Westen zeigte dann auch deutlich diese Linie als langgezogene Wolke mit scharfer Untergrenze und den typischen Wolkenfetzen die auf starkes Steigen unterhalb hinweisen. Entlang dieser Linie könnte man vermutlich bis auf das Mittelmeer hinaus und wieder zurück fliegen. Allerdings sind solche Verhältnisse selten langzeitstabil. Eine Stunde später war der Spuk vorbei und eine Konvergenz nicht mehr zu erkennen.
Gott sei Dank ist auch in NRW Sommerwetter angesagt, so dass keine weiteren Regenmengen die Lage noch verschlimmern.
17.07.2021 Flugtag bei Nordostwind
Bei Flugtagen hat sich ein immer gleicher Tagesablauf eingespielt. 08:00 aufstehen und frühstücken, dann werden die Flieger in die Startreihe an der 25L gezogen. Um 10:00 ist das Pflichtbriefing und der erste Start erfolgt ab 11:30. So auch gestern. Normalerweise lasse ich mich immer 1000 m über Platz schleppen. Das ist auf Gipfelniveau der „Serre de Mondenier“. Von da aus versuche ich im Bereich der Hänge Aufwinde zu finden. Um die späte Vormittagszeit setzt hier in den Bergen die sogenannte „Brise“ ein, ein stetiger Wind von den Tallagen in das Hochgebirge, der durch die dort einsetzende Thermik verursacht wird. Hier in tieferen Lagen führt die Brise zu manchen Hangaufwinden oder Auslösern von Hangthermik. Soweit so oft erlebt, aber dann gibt es da die Tage an denen alles anders ist. Nach anfänglich mäßigem Steigen ging es ebenso mäßig weiter über die Coupe und schließlich an den „Cheval Blank dieses mal knapp über der Baumgrenze. Schließlich gab es nur über der Nordwestkante des „Cheval Blank“ einen schmalen Aufwind der in engen Achten dicht am Hang erflogen werden wollte.
Er ging von 1.850 m bis über 2.300 m. Schließlich ging es am „Parcoure“ entlang weiter bis zu den „Trois Eveches ohne die erwarteten Steigwerte mit viel Suchen. Gefunden hatte ich nur zerrissene Bärte die kaum einen konstanten Steigwert brachten. Also viel hin und her, hier gesucht, da etwas gefunden und schließlich nach viel zu langer Zeit in 2.900 m über die „Trois Eveches“ in das Bacelonette-Tal geglitten, entlang der abfallenden Gräte über dem Skigebiet „Pra Loup“. Nach der Talüberquerung knapp über der Baumgrenze habe ich das Suchspiel an den Hängen des „Grand Berand“ fortgesetzt, ohne Effektivität. Schließlich zeigte mir die „AD“ eine LS8 aus Aachen die deutlicher vor dem Hang kreiste einen guten „Termik-Bart“, der uns auf 3.300 deutlich über den Gipfel hob. Von da ging es weiter über den „Col de Var“ weiter östlich in das Hochgebirge des „Departement Haut Alpes“. Etwas weiter nach Norden über dem Tal von „Ceillac“ begann dann wieder das Suchspiel. Mein Vorhaben zum dem von der Toure de France bekannten „Col de Isoir“ vorzufliegen gab ich daher auf und flog über den „Col de Var“ wieder zurück, wählte aber eine Route weiter östlich. Schon wieder auf 2.500 m herunter flog ich den „Tete de Sautron“ an, der mir als gute Thermikadresse bekannt ist. Aus 2.900 m ging es weiter zum „Tet de Siguret“ der, wie fast immer, mit gutem Steigen bis 3.400 m aufwartete.
18.07.2021 Bis nach Bardoneccia
Mit zunehmender Anzahl der Flüge stellt sich wieder eine gewisse Routine ein. Die Hangflugsituationen werden sicher beherrscht, der Unterschied zwischen turbulenter Gebirgsluft und guter Thermik wird vom Gesäß zuverlässiger registriert. Kommt insgesamt besseres Wetter hinzu werden die Flüge schneller und damit weiter. Ein wenig Glück gehört gelegendlich auch dazu. Der „Parcoure“ war zunächst überhaupt nicht entwickelt, weshalb ich mich schließlich an der Baumgrenze unterhalb der „Trois Eveches“ wiederfand, aber immerhin oberhalb des Segelfluggeländes bei Seyne, dass eine sichere Landung ermöglicht.
Aber noch ist es nicht soweit. Der Vorflug zum Hausberg von Seyne war schon eingeleitet, als mein Gesäß zuverlässiges Steigen registrierte. In engen Kreisen ging es ohne Turbulenzen aus 2.200 m wieder bis über 3.000 m. Wo sonst bekommt man so etwas geboten? Der Bart kam aus einem Felsaufbruch am Fuß des „Roche Close“ und legte sich um die Tageszeit noch nicht an die Hänge des Parcours an.
Der „Tête de l’Estrop“ war aus der Höhe sicher zu überfliegen. Jetzt ging es den Graten folgend in das Tal von Barcelonette. Hier gibt es wieder ein eigenes Windsystem. Die Brise dürfte schon talaufwärts geblasen haben und für die gute Thermik über dem „Col d`Allos“ mit verantwortlich gewesen sein. Resultat: Aus 3.200 m ging es hinüber zum „Capeau de Gendarme“, der dem südlichen Höhenrücken des Barcelonett-Tals vorsteht und fast immer gutes Steigen erzeugt. Mit wieder 100 m mehr auf dem Höhenmesser ging es dem Bergrücken folgend zum „Tet de Siguret“ im oberen Tal. Für den gilt das gleiche. Die Entscheidung für den Weiterflug mit jetzt 3.600 m Höhe in das abzweigende Ubaye-Tal viel nicht schwer, weil das Wolkenbild hoch reichende Aufwinde bis weit in den Norden anzeigte.
Hat man den „Col de Var“ einmal überflogen liegt der Flugplatz von „Saint-Crépin“ in sicherer Reichweite, so dass man sich hier im unlandbaren Hochgebirge um das Fortkommen in der Thermik kümmern kann. Der weiter nördlich gelegene „Pic de Rochebrune“ oberhalb des „Col d’Izoard“ mit seinem markanten Profil ist schon längst in Sicht. Die Talquerung aus 3.500 m kein Problem. Über den Pässen arbeiten die Windsysteme der beiden Täler gegeneinander, was vermutlich das Auslösen der Thermik „erzwingt“. Die Aufsteigende Luft gesellt sich dann zu den Luftpolstern nahe am Hang und verstärkt deren Auslösung. Die Aufgabe besteht darin diese engen, turbulenten Aufwinde im Kreisflug möglichst zu zentrieren. Die Variometeranzeige gehen dabei von Plus zu Minus und die Böen rütteln am Flieger als wäre es eine Fahrt mit der Korsischen Gebirgsbahn. Als zuverlässiger Indikator, dass es doch nach oben geht ist der 20 Sekunden Mittelwert für das Steigen. In meinem Cockpit wird dieser Wert alle paar Sekunden angesagt, weshalb ich meinen Blick nach draußen richten kann um andere mit kreisende Flugzeuge im Blick zu behalten. Schließlich bietet die starke Orografie auch rein optisch schon die Bestätigung, dass man wirklich steigt. Zunächst ist der Gipfel des Rochbrune neben mir, 2 Kreise später unter mir.
Bemerkenswert ist übrigens, dass ich an dieser Stelle in den Jahren seit 2010 immer sehr gute Bedingungen vorgefunden habe. Kaum schlechter sind die Bedingungen weiter Nördlich nach der Überquerung des „Col de Montgenèvere“ und weiter ohne viel Höhenverlust über das Tal von Bardoneccia bis 7 km vor dem „Col d’Étache“. Da ich gut 160 km nördlich meines Startplatzes war, entschloss ich mich umzukehren. Die erfahreneren Segelflieger sprechen ab hier von der „erweiterten Platzrunde“ was zu bedeuten hat, dass man ab dem „Col d’Étache“ ohne größere Mühe wieder nach Puimoisson kommt.
Komisch nur, dass gerade heute nach der Umkehrkurve kaum steigen zu finden war. Erst als ich am südlicher gelegenen „Mont Charberton“ auf Höhe der markanten, gipfelnahen Geschützstellung aus dem ersten Weltkrieg ankam fand ich wieder zuverlässiges Steigen. Beim Seitenblick konnte ich einen Erwachsenen mit Kind auf einem der Türme sehen, die wohl gut sehen konnten wie ich mit wenigen Kreisen rasch an Höhe gewann.
21.07.2021 Vol avec les Vautours (Fliegen mit den Geiern)
Wenn einem in den Alpen Gänsegeier begegnen, kann man ziemlich sicher sein, dass sie gutes Steigen erwischt haben. Auf dem Video muss man schon genau hinsehen um die zwei Gänsegeier unterhalb zu entdecken. Wegen der geringen Masse der Vögel können sie quasi „auf der Stelle“ im Kern des Aufwindes steigen. Der Segelflieger wiegt ein vielfaches und muss außen herum kreisen. Nach einer Weile übersteigen die Vögel den Segelflieger. Da die Tiere auch spontan die Kreisrichtung ändern ist besondere Vorsicht geboten.
20.07.2021 Bis zum Charbonnel
Der Tag sollte einer der besten des Urlaubs werden. Es ging problemlos über den Pacoure, den Col d Allos, usw. wie gehabt bis über das Tal von Bardonecia. Bis hier galt die im Hochgebirge ebenso hohe Wolkenbasis von 3.800m. Am westlichen Tal-Ende verschwindet die Autobahn in einem Tunnel und die Hänge gehen steil bis zu den Graten in 3.000 m Höhe. Östliche öffnet sich das Tal in das größere „Susa-Tal“ das weiter bis in die Po-Ebene abfällt. Das bedeutet eine harte Grenze zwischen den Luftmassen im Hochgebirge und in der Po-Ebene. Die meist schwülwarme Luft der Po-Ebene strömt die Täler aufwärts, steigt an den Hängen hoch und bildet schon tiefer Wolken als die Hochgebirgsluft. Das Wolkenbild zeugt von den Mischvorgängen der beiden Luftmassen an ihrer Grenzfläche. Man trifft hohe Wolkenuntergrenzen direkt neben ca. 300 m tiefer liegenden Wolken an.
Diese Erscheinung zieht sich über 30 – 35 km nordwärts an der französisch/italienischen Grenze bis zur „Levana Centrale“. Daran entlang kann man im Geradeausflug immer im Aufwind bleiben – sagt man. Den linke Flügel über der Staumauer des „Lac de Mont Cenise“ und dann immer Nordwärts. Allerdings schien mir die Situation gerade am heutigen Tag nicht so zuverlässig zu sein, weshalb ich im flachen Bogen zu einer zuverlässigen Thermikwolke am oberen Ende des Sees geflogen bin. Über dem „Signal du Petit Mont Cenis“ ging es dann folgerichtig wieder auf 3.400 m und weiter in nordöstlicher Richtung. An dieser Stelle kann es vorkommen, dass die feuchtwarme Luft aus der Po-Ebene über den „Lac de Mont Cenise“ in das Modane-Tal kriecht. Das führt zu einer stabilen Luftschichtung im Tal, die die Thermik fast unterbindet. Die Wolken an den Hängen über dem See und der Staumauer zeigen eine solche Situation an (s. Bild oben). Dann tut man gut daran oberhalb 3.300 m weiterzufliegen.
Ohne das zu wissen bin ich vor Jahren in 2.600 m über den See an den Hängen entlang in das Modane-Tal eingetaucht. Es gab noch schwaches Steigen das schwer zu finden war. Ich brauchte 2 Stunden um aus dem Tal wieder aufzutauchen.
In schlechteren Situationen müsste man auf dem im Modane-Tal gelegenen privaten Flugplatz Sollieres landen. Dann ist eine Übernachtung fällig und die Bestellung einer Schleppmaschine aus Saint Crepin für den Folgetag, sowie die Aufstockung des Urlaubsbudgets.